

Adolf Erbslöh Desenberg III, 1915
Nach dem Malereistudium in Karlsruhe und München regte Erbslöh 1909 gemeinsam mit Marianne von Werefkin (1860–1938) und Alexej von Jawlensky (1864–1941) die Gründung der „Neuen Künstlervereinigung München“ an, aus der später der „Blaue Reiter“ hervorging – allerdings ohne Beteiligung von Erbslöh. Etwa zeitgleich wandte sich der Künstler dem Expressionismus zu und arbeitete nun flächiger und stark farbig.
In diesem Stil entstand auch das Gemälde „Desenberg III“ von 1915. Es zeigt die gleichnamige Erhöhung bei Daseburg im ostwestfälischen Kreis Höxter, mit der darauf befindlichen Burgruine und der umliegenden Landschaft. Vor einem dunklen, aber mondbeschienenen Himmel ragt der teils rote, teils grüne Berg fast bist an die obere Bildkante. Davor erstrecken sich rötliche und grünliche Felder und Wiesen bis in den Bildvordergrund. Das Motiv stellte Erbslöh in mehreren Gemälden, davon zwei weiteren aus 1915, und Lithografien dar.
Rolf Fritz (1904–1992), der Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, machte Carl Bänfer (1920–1966), einen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, im Oktober 1960 wegen des westfälischen Motivs auf das Gemälde aufmerksam. Er hatte das Werk zuvor mit anderen Arbeiten Erbslöhs im Nachlass des Künstlers bei München gesehen. Der Ankauf des Gemäldes wurde schließlich im Juli 1961 auf Wunsch der Nachlass-Erbinnen über die Galerie Otto Stangl in München abgewickelt.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 130f.
- bis 1961 Nachlass des Künstlers/Familie Erbslöh, München
- 1961 Galerie Otto Stangl, München, in Kommission
- 1961 erworben