


Diagonalkomposition (fugal) blau-rosa, 1924
Nach dem Ersten Weltkrieg begann Jahns’ künstlerische Auseinandersetzung mit Expressionismus, Kubismus, Konstruktivismus sowie der japanischen Kunst. Dadurch angeregt, setzte er sich seit 1919 mit der konstruktiven Gestaltung der Linie in der Zeichnung und der geometrisch-konstruktiven Komposition von Form und Farbe in der Malerei auseinander. Prägend für Jahns‘ Schaffenswerk war die Musik, die ihm den Weg zur Farbe und zur Malerei wies und sich in der Konstruktion und dem Rhythmus aus Farbe und Form manifestierte (Jahns 2003, S. 11). Analogien zwischen Kunst und Musik sah Jahns insbesondere in der Harmonie und dem Klang, „um das Wesentliche, das ganz Einfache herauszuholen“ (Jahns 1988, S. 71). Entscheidend für sein Werk waren zudem die Themen Mensch und Natur, die sich in der Darstellung der Figur im Raum bzw. dem Akt in der Landschaft wiederfinden.
So wird in „Diagonalkomposition (fugal) blau-rosa“ die rhythmische Ordnung durch die dynamische Komposition farbiger Rechteckformen mit diagonal nach rechts unten abfallenden Stufungen erzeugt. Die horizontale Ausrichtung der querformatigen Formen wie auch die reduzierten, zum Bildmittelpunkt hin hell abgestuften Farbtöne von Grau zu Braun über Blau zu Rosa wecken Assoziationen an eine abstrahierte Landschaft.
Jahns, Rudolf: Von mir und meinen Bildern, in: Krempel, Ulrich (Hg.): Rudolf Jahns. Werkverzeichnis 1917–1981, Ostfildern-Ruit 2003, S. 11–13.
Jahns, Rudolf: Briefe an Walter Wilhelm, in: Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Hg.): Rudolf Jahns, Malen ist leben. Tagebücher, Briefe, Texte [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1988/89], Münster 1988, S. 11–22.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 222f.
- 1967 erworben vom Künstler