

Heinrich Deiters An der Weser, um 1880/1903
Zwei Jahre nach dem Tod des Künstlers schenkte sein Sohn Hans Deiters (1868–1922), selbst ein bekannter Maler und Illustrator, am 2. Januar 1918 zwei Gemälde und sieben Zeichnungen seines Vaters dem Landesmuseum der Provinz Westfalen, dessen Hauptaufgabe damals das Sammeln und Ausstellen westfälischer Kunst war, und das hieß Werke westfälischer oder in Westfalen geborener Künstler. Deiters war als Sohn eines Verlagsbuchhändlers in Münster geboren und lebte in Düsseldorf, seitdem er erst siebzehnjährig 1857 das Studium an der dortigen Kunstakademie aufgenommen hatte. Als Landschaftsmaler Schüler der Brüder Andreas und Oswald Achenbach und des Alexander Michelis. Schon 1859/60 wurde er mit der Aufnahme westfälischer Schlösser für das große Ansichtenwerk des Berliner Verlegers Duncker beauftragt und spezialisierte sich auf westfälische Landschaften. Hier fängt er die sommerliche Morgenstimmung im weiten Tal der Weser südlich oder nördlich von Höxter ein; spätestens entstand das Bild parallel zu dem Bild der Weser etwas oberhalb von Schloss Corvey 1903 (Inv.Nr. 495 LM). Der in den ersten Sonnenstrahlen glänzende Fluss, das helle Sandufer mit dem leuchtenden Grün und das im Hintergrund strahlende helle Haus kontrastieren mit dem verschatteten Ostufer und Hintergrund. Die Burganlage hinter dem Haus könnte die Corveyer Grenzburg Blankenau unterhalb von Beverungen sein; im Hintergrund die auf dem Berg gelegene Porzellanmanufaktur Fürstenberg.
Literatur: Westhoff-Krummacher, Hildegard: Katalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1975, S. 33.
- 1918 erworben