Lucas Cranach, der Ältere Bildnis von Katharina von Bora (1499–1552), um 1525/26
Lucas Cranach d. Ä. (um 1472/75–1553) war seit 1504 als Hofmaler des sächsischen Kurfürsten Friedrichs III. „des Weisen“ (1463–1525) in Wittenberg. Als Freund des Theologieprofessors und Reformators Martin Luther (1483–1546) war er sogar am 13. Juni 1525 Trauzeuge bei dessen Hochzeit mit der adeligen Nonne Katharina von Bora (1499–1552), die 1523 mit einigen Freundinnen das Zisterzienserinnenkloster Nimbschen verlassen hatte und nach Wittenberg übersiedelte. Cranach war auch Taufpate des ältesten Sohnes Johannes, geboren 1526. Insgesamt entsprangen der Ehe drei Söhne und drei Töchter. Das Gemälde zeigt Luthers Ehefrau in der Kleidung einer vornehmen Dame und ist als Gegenstück zum Brustbild ihres Mannes wohl zur Hochzeit oder kurz danach entstanden. Cranach ließ in seiner Werkstatt diese Bildnisse mehrfach kopieren – der Bruch des Zölibats für Priester war einer der Tabubrüche, die Luthers Glaubensbewegung durchschlagenden Erfolg brachten. Die Auftraggeber der vorliegenden Gemälde kennt man allerdings nicht, wie auch ihre Provenienz unklar ist. Die Bilder stammen aus den zwischen 1939 und 1944 vielfach aus Beschlagnahmungen zusammengebrachten Sammlungen des in Linz geplanten „Führermuseums“ und sind seit 1968 Dauerleihgaben der Bundesrepublik Deutschland.
Gerd Dethlefs
Stamm, Rainer u. a. (Hg.): Lucas Cranach der Schnellste [Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen 2009], Bremen 2009, Nr. 1-5, hier Nr. 4-5.
Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
- seit 1966 Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland
Maße
Höhe 37 cm Breite 24.4 cm
Material
Öl, Eichenholz Inventarnummer
1233 BRD Standort
Raum 1.14 Kunstwerk des Monats
KdM_04_1979.pdf