Das Werk mit dem Titel "Die Stuffenjahre des Menschen" von Friedrich Campe, greift ein barockes Bildmotiv des 17. Jahrhunderts auf und überträgt es in der Epoche der Romantik. Es thematisiert den Lebenszyklus des Mannes vom Kleinkind bis zum Greis. Er steht auf einer Treppe, die halbkreisförmig auf dem oberen Drittel eines Globus angeordnet ist. Der Mann wird in der ersten Hälfte seines Lebens als ein auf soziale Interaktion angewiesenes Wesen dargestellt. So pflegt er als Knabe mit Freunden zu spielen, als Student mit Kommilitonen zu verkehren, als junger Mann in den Dreißigern und Vierzigern eine Frau an seiner Seite zu haben. In den darauffolgenden Jahrzehnten steht er allein auf der Treppe und geht diese auch allein hinunter bis zu seinem Tod. Hier werden die signifikanten Gedanken der Romantik deutlich - der Mensch ist, gegen Ende seines Lebens, allein. Das Altern und der Tod können auch nicht durch Verklärung von Emotionen und Zuneigung aufgehalten werden. Vor diesem Kontrast wiegt die Einsamkeit umso schwerer. Jessica Pfirschke Literatur: Joerißen, Peter / Will, Vornelia (Bearb.): Die Lebenstreppe. Bilder der menschlichen Lebensalter Ausst.Kat. Rheinisches Museumsamt, Brauweiler 1983/84 (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 23), Köln / Bonn 1983, S. 131-132, Nr. 35.