
Alexandre Calame Das Wetterhorn, 1850
Alexandre Calame machte sich als Maler der Schweizer Alpen einen Namen und vereinte in seinen Werken die Treue zum Detail mit einer spätromantischen Vorliebe für Stimmungsmomente. Sein signiertes und auf das Jahr 1850 datiertes Gemälde „Wetterhorn“ zeigt den gleichnamigen Berg im Berner Oberland, der 1844 – also nur einige Jahre vor der Entstehung des Gemäldes – erstmalig bestiegen worden war. Calame konstruierte das Bergpanorama aus mehreren über- und hintereinander gestaffelten Horizontalen und Diagonalen: Der schmale Weg eines einsamen Wanderers führt im Vordergrund zu einer Alm mit einigen Bauernhäusern, während ein nach links ansteigender Bergrücken durch eine Reihe dunkler Tannen markiert wird. Dahinter erhebt sich ein begrünter Höhenzug, der in der Mitte zerklüftet ist, um weiter im Hintergrund durch das schneebedeckte Felsmassiv des Wetterhorns überragt zu werden. Seine Gipfel liegen ebenso im warmen Licht der Sonne wie der begrünte Bergrücken und die Alm im Vordergrund, während die Abhänge daneben stark verschattet sind, sodass ein kontrastreiches Licht- und Schattenspiel entsteht. Die dem menschlichen Maßstab entrückten und überhöhten Berge erhalten in diesem Gemälde einen ebenso grandiosen wie Ehrfurcht gebietenden Charakter.
- 1905 erworben durch den Westfälischen Kunstverein, Leihgabe