Brustbildnis Clemens August von Bayern (1700-1761) als Fürstbischof von Regensburg und Münster, um 1718 – 1719
Das Bildnis folgt einem Porträt, das der Maler Antonio David in Rom schuf, wo Clemens August und sein älterer Bruder Philipp Moritz Theologie studierten und kopiert ein Schabkunstblatt des bekannten Augsburger Stechers Bernhard Vogel bis in die Details und die Umschrift – Clemens August trägt hier den Titel eines Bischofs von Regensburg, ein Amt, in das ihn das Regensburger Domkapitel 1716 wählte. In der Kupferplatte sind unten rechts die Daten seiner Wahl zum Fürstbischof von Münster und Paderborn am 26./27. März 1719 nachgetragen. Am Rand rechts unten handschriftlich ergänzt ist die Wahl zum Koadjutor des Erzbischofs von Köln am 9. Mai 1722 und die Nachfolge dort am 12. November 1723 nach dem Tode seines Onkels Joseph Clemens von Bayern. Sehr merkwürdig ist das Wappen: wo auf der Vorlage der Herzschild des Fürstbistums Regensburg zu sehen war, ist nun das Wappen des früheren münsterischen Fürstbischofs Christoph Bernhard von Galen (reg. 1650–1678) eingefügt, eines reichsweit durch seine Armee und seine kriegerische Politik bekannten Prälaten. Wohl auf die Schnelle wurde damit eine vorhandene Kupferplatte aktualisiert, um zeitnah nach der Wahl ein Bild des neuen Fürsten zu vermitteln. Es wurde dann bald durch korrigierte Kupferstiche ersetzt – und ist so das einzige bekannte Exemplar. GD Literatur: Martin Miersch: Das Bild des ELECTEUR SOLEIL. Herrscherikonographie des Rokoko am Beispiel des Kölner Kurfürsten und Deutschordenshochmeisters Clemens August (1700-1761) (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 65), Marburg 2007, S. 63-64 Nr. 4.
Dethlefs, Gerd
Maße
28.4 17.8
Material
Inventarnummer
C-601404 PAD Standort
Nicht ausgestellt Kunstwerk des Monats
KdM_11_2019.pdf