
Peter August Böckstiegel Akt im Freien, 1914
In der Aquarellstudie „Akt im Freien“ hat Böckstiegel das im Expressionismus beliebte Motiv des weiblichen Aktes aufgegriffen. Vor dem landschaftlichen Hintergrund mit Bäumen hat der Künstler die Figur auf einem Felsen platziert. Zügig hat er den bewegten Körper mit den Primärfarben rot, gelb und blau plastisch herausgearbeitet. Das Gesicht wirkt demgegenüber flach und unausgearbeitet.
Gemeinsam mit seinen Kommilitonen der Königlichen Kunstakademie in Dresden übte sich Böckstiegel 1914 im nahegelegenen Goppeln in der Freilichtmalerei. In den Aquarellen aus dieser Zeit werden Experimente mit Farbe und Form erkennbar. Das Motiv des weiblichen Aktes – ein seltenes Motiv des Künstlers, den vor allem bäuerliche und landschaftliche Themen aus der westfälischen Heimat bewegten – tritt lediglich als Bildanlass zurück.
Riedel, David (Hg.): Kirchner, Macke, Morgner … „Grafische Meisterblätter“ aus der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Ausst.-Kat. Museum Peter August Böckstiegel, Werther 2019 / FARB Forum Altes Rathaus, Borken 2021 / Museum Kloster Bentlage, Rheine 2021], Bönen 2019.
von Wedel, Vita: P. A. Böckstiegel. Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen, Bielefeld 2001.
Losse, Vera: Die Westfälische Galerie in Kloster Bentlage (Bildhefte des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Bd. 34), Münster 1996.