
Edouard de Biefve Der Frieden von Cambrai, auch Damenfrieden genannt, am 5. August 1529 zwischen Margarete von Österreich und Luise von Savoyen, um 1843
Im Frieden von Madrid (1525) hatte der in Gefangenschaft geratene König Franz I. von Frankreich (1494–1547, reg. ab 1515) auf Italien verzichten müssen, widerrief diesen Vertrag als erzwungen aber wieder 1526, so dass der Konflikt zwischen Spanien unter Kaiser Karl V. (1500–1558, reg. in Spanien seit 1516, in Deutschland seit 1519) und Frankreich wieder kriegerisch auflebte. Franz I. wurde unterstützt von der Liga von Cognac, also dem Papst, Florenz, Venedig und Mailand, die die Vorherrschaft des Kaisers in Italien fürchteten. Nach Niederlagen der Franzosen wie der Kaiserlichen erschöpften sich die Kräfte. Da die Monarchen selbst direkte Verhandlungen verweigerten und der sonst als Vermittler oft hinzugezogene Papst selbst Partei war, übernahmen stellvertretend Karls Tante Erzherzogin Margarete (1480–1530), Statthalterin der Niederlande – hier rechts dargestellt nach einem Porträt des Bartholomäus van Orley – und die Mutter Franz‘ I., Luise geb. von Savoyen (1476–1531), hier links dargestellt, beide politisch einflussreich, die Verhandlungen und schlossen den Frieden ab. Frankreich verzichtete auf seine Ansprüche in Italien, auf Flandern, Artois und Tournay, behielt aber faktisch Burgund, Franz I. sollte Karls Schwester Eleonore (1498–1558), Witwe des Königs von Portugal heiraten. Das historistische Gemälde des bedeutenden belgischen Historienmalers Édouard de Bièfve folgt bei den Porträts zeitgenössischen Bildnissen; Landkarten wie die „EUROPA“-Karte auf dem Tisch gab es jedoch noch nicht. Derlei Karten wurden erst nach 1560 üblich. Der Handschlag – eine uralte Friedensgeste – über der Vertragsurkunde und der Landkarte soll den Frieden sichtbar machen. Die ernste Mimik der beiden Damen zeugt dagegen nicht von Friedensfreude: 1536 brach der nächste Krieg aus. GD Literatur: Schilling, Heinz: Karl V. Der Kaiser, dem die Welt zerbrach. München 2020, S. 161-170, 176-179. Arnold, Hermann (Hg.), Wege zum Frieden. Ausst.Kat LWL-Museum für Kunst und Kultur / Westfälisches Landesmuseum, Münster 28.4.-2.9.2018. Dresden 2018, S. 121 Nr. 72 (Patrick Kammann). Brandi, Karl: Kaiser Karl V. (1937). 7. Aufl. Frankfurt (Main) 1979, S. 232-233.
Dethlefs, Gerd
Schenkung aus Privatbesitz
- 1843–o. J. Philipp Hellborn, Berlin
- [...]
- o. J.–1927 Kunsthandel L. Groeneveld, Den Haag
- 1927–o. J. Kurt Rohde/Frieda Hinze, Berlin
- o. J.–2013 Elisabeth Rohde, Berlin
- 2012–2014 Dauerleihgabe im LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
- 2013–2014 Helmuth Rohde, Berlin
- 2014 erworben
Maße
Höhe 114.7 cm Breite 97.5 cm
Material
Öl, Leinwand Inventarnummer
2387 LM Standort
Nicht ausgestellt Kunstwerk des Monats
https://de.wikipedia.org/wiki/Damenfriede_von_CambraiVerwandte Begriffe
Ähnliche Objekte

Oehmichen, Hugo
Die trauernde Witwe

meyerheim, Paul Wilhelm
Heimkehr der Mutter

Rescigno, Vincenzo
Die heilige Cecilie

Holtmann, Theodor (1821 - 1875)
Entwurf für die Wappen der Wahlkreise Münster, Minden, Ravensberg, Siegen, Mark, Tecklenburg und der Provinz Westfalen im Saal des Ständehauses in Münster