Helmuth Macke
Biografie
Helmuth Macke ist Westfalen eher durch seine Motive als durch biografische Zusammenhänge verbunden. 1891 in Krefeld als Sohn eines Wirtschaftsprüfers geboren, studierte er zunächst an der dortigen Kunstgewerbeschule bei dem damals für seinen praxisnahen Unterricht bekannten Niederländer Jan Thorn-Prikker (1868–1932). Dieser vermittelte seinen Schüler:innen Wissen über die zeitgenössische Kunst, besonders von Vincent van Gogh (1853–1893) und Paul Cézanne (1839–1906). Über seinen Cousin August Macke (1887–1914), den er 1910 am Tegernsee besuchte, bekam Helmuth Macke Kontakt zu den Künstler:innen des Blauen Reiters, 1911 folgte ein längerer Besuch bei Franz Marc (1880–1916) in Sindelsdorf. Auch zur Künstlergruppe Brücke bestanden Verbindungen. 1913 nahm er an der Ausstellung der Rheinischen Expressionisten teil. Abwechselnd in Bonn und Krefeld arbeitend, zog er sich 1933 nach Hemmenhofen am Bodensee zurück, wo er 1936 beim Baden ertrank. Mackes Arbeiten sind noch bis in die Jahre des Ersten Weltkrieges hinein von der Auseinandersetzung mit van Gogh geprägt. In den 1920er-Jahren wandte er sich dann vermehrt Porträts und stilisierten Landschaftsansichten zu. Das Gemälde „Paderborner Dom“ entstand 1921 und gehört zu einer Gruppe mittelalterlicher Architekturdarstellungen, die einen Höhepunkt im Schaffen des Künstlers darstellen. Figuren und Architektur sind vereinfacht behandelt. Auffallend sind dabei die summarische Handhabung der Körperumrisse und der Verzicht auf eine Durcharbeitung der Gesichtszüge.
Steckbrief
Maler, Zeichner
28.07.1891 (Krefeld)
08.09.1936 (Hemmenhofen)